Burg- & Stadtgeschichte

Mittelalterliche Burg

Die Burg Beeskow, 1316 erstmals urkundlich erwähnt, kann auf eine wechselvolle Bau- und Nutzungsgeschichte zurückblicken.

Die Westmauer der Burg Beeskow© Thomas Kläber
Die Westmauer der Burg Beeskow

Sie gehörte damals den Herren von Strehle, den Besitzern der Herrschaft Beeskow-Storkow, und bildete mit den Burganlagen von Lieberose, Friedland und Storkow sowie weiteren kleinen Befestigungen ein dichtes Netz von Wasserburgen.

Durch Erbschaft ging die Herrschaft zwischen 1377 und 1382 an die Herren zu Bieberstein. 1518 erwarb der Bischof von Lebus, Dietrich von Bülow, die Burg. In den nächsten Jahren folgten umfangreiche Bauarbeiten zur Sanierung der Gebäude. 1555/56 gelangte das bischöfliche Anwesen als Pfandbesitz an den Markgrafen Johann von Küstrin. Von dessen Erben übernahm es im Jahre 1575 der Kurfürst von Brandenburg. 

Burg Beeskow von den Spreewiesen aus© Thomas Kläber
Burg Beeskow von den Spreewiesen aus

Seitdem blieb das Burggelände im Besitz der Hohenzollern und diente bis 1915 als Verwaltungsgebäude. Danach erwarb die Stadt das Anwesen und nutzte es ebenfalls für Wirtschafts- und Verwaltungszwecke.

1945 brannte nach Angriffen der Ostflügel aus, trotzdem blieb der größte Teil der Burganlage erhalten und konnte nach Aufräumungsarbeiten als Unterkunft für Flüchtlingsfamilien genutzt werden. 1991 beschloss das Kreisparlament den gesamten Burgkomplex zu einem Kultur- und Bildungszentrum umzugestalten. Seither befindet sich das 2017 fertiggestellte Ausstellungszentrum mit Wechselausstellungen in der Galerie und Unterm Dach.

Das Vorsteherhaus mit Burgschreiber:innenwohnung© Burg Beeskow
Das Vorsteherhaus mit Burgschreiber:innenwohnung

Wechselnde Ausstellungen im neu sanierten Salzhaus, zeitgenössische Kunst sowie ein wunderbarer Blick vom 30m hohen Bergfried auf die Stadt und die Spreelandschaft um Beeskow sind außerdem zu erleben. Seit Mai 2018 steht das umfänglich sanierte Alte Amtshaus mit Konzert- und Balkensaal im Erdgeschoss für Theater, Konzerte und Lesungen offen. Im Obergeschoss begeistert zudem das Museum mechanischer Musikinstrumente nicht nur Musikliebhaber mit seinen Führungen. Sehenswert ist zudem das neue Regionalmuseum, das Museum Oder-Spree, in den Galerieräumen und unterm Dach.

Das Vorsteherhaus bietet Wohn- und Arbeitsräume für das jährlich ausgeschriebene Amt der Burgschreiber:in. Im Burghof finden jährlich wiederkehrendes Sommertheater, Burgfeste und das Musiktheaterfestival Oper Oder Spree statt. 

 

Die Geschichte der Burg im Zeitstrahl

Erstmalige Erwähnung

Die Burg Beeskow, in der ältesten Urkunde der Stadt 1316 bereits erwähnt, kann auf eine wechselvolle Bau- und Nutzungsgeschichte zurückblicken. In der Zeit teilten sich die Herren von Strehle die Herrschaft Beeskow-Storkow.

Bergfriedbau

Der in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtete Bergfried, der höchst wahrscheinlich nicht konkreten militärischen Zwecken diente, ist heute zu besichtigen. Die Aussichtsplattform des 30 m hohen Turms bietet einen eindrucksvollen Blick auf die Stadt Beeskow und ihre nähere Umgebung.

Die Bibersteins

1377/82 mussten die Herren von Bieberstein für die Übernahme der Herrschaft 6.000 Schock Groschen an den böhmischen König zahlen, der ebenfalls Anspruch erhob. In Beeskow saß ein „Hauptmann“ oder Vogt der Biebersteiner. 

Schlossbau

1457 ließ sich Hans von Bieberstein für einen „Schlossbau“ ein Stück Land abtreten. Vermutlich war damit die stärkere Befestigung gegen die Pommern-Einfälle gemeint.

Bischof von Lebus

1518 wurde Beeskow wegen der hohen Schulden der Biebersteiner vom Bischof von Lebus als Pfandbesitz eingezogen.

Johann von Küstrin

1555/56 gelangte das bischöfliche Anwesen als Pfandbesitz an den Markgrafen Johann von Küstrin.

Kurfürst von Brandenburg

Von den Erben des Markgrafen Johann von Küstrin übernahm die Burg im Jahre 1575 der Kurfürst von Brandenburg. Seitdem blieb das Burggelände im Besitz der Hohenzollern und diente bis 1915 als Verwaltungsgebäude.

Gründung des Regionalgeschichtlichen Museums

Die Geschichte des regionalgeschichtlichen Museums in Beeskow beginnt 1906 mit einem Sammlungsaufruf. Es galt, die 350-jährige Zugehörigkeit der Herrschaft Beeskow-Storkow zum Hause Hohenzollern zu feiern.

Stadt Beeskow

Die Stadt übernimmt das Anwesen und nutzt es ebenfalls für Wirtschafts- und Verwaltungszwecke.

Neueröffnung Heimatmuseum

In den 1930er wird die Sammlung aus der Marienkirche auf die Burg Beeskow verlegt und dort als neues Heimatmuseum präsentiert. 

Brand am Ostflügel

1945 brannte nach Angriffen der Ostflügel aus, trotzdem blieb der größte Teil der Burganlage erhalten und konnte nach Aufräumungsarbeiten als Unterkunft für Flüchtlingsfamilien genutzt werden.

Biologisches Heimatmuseum

In den 1950er Jahren wird das Museum auf der Burg nach erheblichen verlusten im zweiten Weltkrieg wieder eröffnet: Als Biologisches Heimatmuseum mit einer Abteilung für Ur- und Frühgeschichte.  

Beschluss zum Kultur- und Bildungszentrum

1991 beschloss das Kreisparlament den gesamten Burgkomplex zu einem Kultur- und Bildungszentrum umzugestalten. 

Gründung Förderverein Burg Beeskow

Im März 1992 machte das Philharmonische Orchester Frankfurt (Oder) den Auftakt für ein seit nunmehr 30 Jahren etabliertes Kulturprogramm auf der Burg Beeskow. Noch im selben Jahr, am 11. Dezember, gründete sich der gleichnamige Förderverein. 

Einführung Burgschreiber:in zu Beeskow

Das Amt „Burgschreiber:in zu Beeskow“ besteht bereits seit dem Jahre 1993 und wird vom Landkreis Oder-Spree und der Stadt Beeskow für die Dauer von fünf Monaten ausgeschrieben.

Gründung "Sammlungs- und Dokumentationszentrum Kunst der DDR"

Das „Sammlungs- und Dokumentationszentrum Kunst der DDR“ wird auf der Burg Beeskow gegründet, um Kunstwerke und Objekte aufzubewahren, die nach 1990 ihre Eigentümer verloren hatten. 

Fertigstellung des Ausstellungszentrums

Das fertiggestellte Ausstellungszentrum wird Ort für Wechselausstellungen in der Galerie und Unterm Dach.

Revision des Regionalmuseums

Im Sommersemester 2017 begann eine Gruppe Studierender des Studiengangs Visuelle Kommunikation der Weißensee Kunsthochschule Berlin damit, Ideen für eine Neukonzeption des Museums zu entwickeln.

Fertigstellung des Alten Amtes

Eine der größten privaten Sammlungen selbstspielender Musikinstrumente wird seit Mai 2018 auf der Burg präsentiert. Außerdem steht das umfänglich sanierte Alte Amtshaus mit Konzert- und Balkensaal im Erdgeschoss für Theater, Konzerte und Lesungen offen.

Eröffnung "museum oder-spree"

Das neue Regionalmuseum, das museum oder-spree, wird etwas verspätet, im Juni 2021, mit "haben und brauchen" in den Galerieräumen der Burg Beeskow eröffnet. Im Fokus seiner jährlich wechselnden Ausstellung steht immer ein neues, für die Region wichtiges Thema. 

Burghofsanierung

Der komplette Burghof und die Wallanlagen hinter der Burg werden saniert. Die Bauarbeiten werden von Archäologen begleitet.

30 Jahre

30 Jahre Kulturarbeit in Brandenburg, in diesem zu Unrecht als Provinz gescholtenen Land, sind ein Grund, mit Zuversicht nach vorne zu blicken. Wir feiern das Jubiläum mit unseren Gästen!

Kultureller Ankerpunkt und Burgbühne

Die Burg Beeskow wird kultureller Ankerpunkt im Landkreis Oder-Spree.

Mit dem Neubau der Burghofbühne aus Fördermitteln zur ländlichen Entwicklung im Rahmen von LEADER entsteht ein flexibel nutzbarer Kreativcampus für das jährliche Sommerkulturprogramm, Galerieausstellungen regionaler Kunstschaffender, künstlerische Sommerwerkstätten und öffentliche Konferenzformate.

Die Streleburgen

Storkow - Beeskow - Friedland

Strehla. Dieser einstigen Burggrafschaft an der Elbe im heutigen Bundesland Sachsen entstammen die Ritter von Strele. Seit dem 11. Jahrhundert dienten sie den Wettinern als Reichsministerialen, also Beamten im Dienst. Mit dem Verlust des Teltow-Fläming-Krieges im Jahre 1245, der zwischen den Wettinern und den Askaniern ausbrach, ging auch der Verlust aller wettiner Gebiete nördlich der Spree einher. Nun war es den Wettinern ein Anliegen, die Nordgrenze ihres Herrschaftsgebietes zu sichern. Die Ritter von Strele sollten dafür ein dichtes Netz von Wasserburgen aufbauen. Mit dem Ausbau der vermutlich einst hölzernen Burg Storkow zu einer steinernen begann die Entstehung der heutigen Streleburgen. Diese Maßnahme diente der Grenzsicherung gegen die Askanier. Über ein Lehen gelang die Burg Storkow schließlich von 1250 bis 1382 in den Besitz der Herren von Strele. Veranlasst durch eine vermutliche Erbteilung um 1250 veranlassten sie den Bau der Burg Beeskow an der Spreeüberquerung als zweites Herrschaftszentrum. Die Entstehung der Burg Friedland komplettiert das Dreiergespann der Streleburgen. Mit dem Tod von Rheinhard von Strele starb schlussendlich der Name aus. Seit 2005 wird die Verbindung durch die gemeinsame Herrschaftsgeschichte auf den Streleburgen weitererzählt und in Erinnerung gerufen.

Burg Storkow

© Burg Storkow

Burg Beeskow

© Thomas Kläber

Burg Friedland

© Burg Friedland

Die Streleradtour

Länge: ca. 52 km | Dauer mit dem Fahrrad: 2 Std. 45 min (reine Fahrzeit)

© Streleburgen
Radkarte - Streletour

Unsere Radtour verläuft von Storkow nach Beeskow über Friedland.

Tourenverlauf: Ankunft am Bahnhof Storkow (Mark) – über den Marktplatz zur Burg Storkow – weiter über Hubertushöhe am Storkower See – nach Wendisch Rietz an der Südspitze des Scharmützelsees – nach Glienicke – hier lohnt sich ein kurzer Abstecher zum größten Eisenbahnviadukt Brandenburgs (erbaut 1919) – weiter über Lindenberg (vormerken: beim nächsten Besuch das Wettermuseum anschauen und zur Beobachtung eines Wetterballonaufstiegs anmelden) – weiter nach Beeskow (eventuell kurze Abkühlung in der historischen Flussbadeanstalt mit Riesenrutsche) – mit frischen Kräften geht es weiter durch die Auenlandschaft am Westufer der Spree nach Süden in Richtung Schwielochsee – in Leißnitz mit der handzugbetriebenen Fahrradfähre übersetzen – weiter zur Burg Friedland radeln – im Anschluss Einkehr auf ein Eis bei Zucker am Markt – weiter geht es nach Beeskow – über die Spreebrücke Beeskow – links liegt der historische Fischerkietz und direkt gegenüber die Burg Beeskow – Rast auf dem Burghof im Café und Restaurant "Cucina verde" (Blick vom 30 m hohen Bergfried auf die umliegende Spreelandschaft nicht entgehen lassen) – bevor vom Bahnhof Beeskow die Heimfahrt angetreten wird, einen kleinen Abstecher durch das hübsche Beeskower Stadtzentrum und entlang der Stadtmauer machen – zurück ab Bahnhof Beeskow.
 

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