
Wer Kunst im öffentlichen Raum zwischen Oder und Spree bewusst wahrnimmt, wird irgendwann auf einen „Rother“ treffen. Denn der in Frankfurt (Oder) geborene Bildhauer hat markante Zeichen gesetzt – in Eisenhüttenstadt, Kienitz, Mallnow, Beeskow, Briesen, Fürstenwalde und in seiner Heimatstadt. Auf Burg Beeskow zeigt Roland Rother ab dem 22. Oktober 2022, was seine künstlerische Handschrift ausmacht.
Materie erforschen, in ihrer Beschaffenheit und räumlichen Wirkung, – rückschauend würde der Absolvent der Kunsthochschule Berlin-Weißensee von ebendiesem Credo sprechen. Bronze, Gips, Holz, Stahl, Keramik, Alteisen oder Stein – auf seinem Hof in Wilmersdorf, wo der Künstler seit 1991 lebt, schöpft er aus dem Vollen – für das Auge und „für die Fingerspitzen“, womit er seine Medaillen meint.
Getrieben von Neugier darauf, was schließlich unter den Händen entstehen wird, schafft Roland Rother Gestalten mit Eigenleben. Mal kantig und bodenständig, mal rundhäutig und wie nicht von dieser Welt. Das Abbild des Harlekins als ein Janus-Kopf in Auflösung steht dabei für das Mehrdeutige, dem wir uns stellen müssen.