CampusKiezKultur

Müncheberg / in Kooperation mit KulTuS e.V.

Das vom Verein KulTuS getragene „Thälmanns“ in Müncheberg, ein ehrenamtlich betriebenes Begegnungscafé, ermöglicht das Kennenlernen und Vernetzen unterschiedlichster Menschen. Im Stadtzentrum gelegen, bemühen sich die Aktiven dort seit geraumer Zeit um eine Belebung desselben und der umliegenden Kieze. Im Rahmen eines „CampusKiezKultur“ (März–September 2024) entstand die Idee, diese Orte und ihre Geschichte mit drei Stadtteilfesten wieder mehr ins Bewusstsein der Müncheberger:inenn zu rücken. Durch die persönliche Ansprache und den Einwurf von Handzetteln gelang es, die jeweiligen Anwohnenden vorab zu mobilisierenden Nachbarschafts-Treffen zusammenzubringen. Geschichten, Besonderheiten und mögliche Visionen für den jeweiligen Ort wurden dabei thematisiert und Möglichkeiten gesucht, diese auf den Events in Szene zu setzen. Gleichzeitig entstand die Idee der Konstruktion einer transportablen Bühne, die sich zum jeweiligen Fest einfach und partizipativ aufbauen lässt. Unter Einbeziehung dieser Bühne kamen bei den Festen letztlich regionale Chöre, Musiker:innen, Tänzer:innen und weitere Künstler:innen zum Auftritt; es wurde gemeinsam gesungen, gebaut, genäht und diskutiert. Durch die Umsetzung haben die Beteiligten Selbstwirksamkeit erlebt und sich als Team gefunden; Nachbarschaften aus Neuzugezogenen und Alteingesessenen in ihrer multikulturellen Mischung kamen ins gemeinsame Handeln.  

CampusKontaktKultur 

Eisenhüttenstadt / in Kooperation mit Museum Utopie und Alltag, Forum Kulturelles Erbe der DDR e.V.

Unter dem Arbeitstitel „CampusKontaktKultur“ (Juni–Oktober 2024) widmete sich das Museum Utopie und Alltag in Eisenhüttenstadt mit dem Projekt „D.I.Y.“ der Frage, wie bürgerschaftliches Engagement, unterstützt durch Kunst und (Erinnerungs-)Kultur, konkret zur Belebung von Stadträumen beitragen kann. 
Es entstand eine Werkstattausstellung, die den Bogen vom letztjährigen Baukulturfestival „Auf den Platz, fertig, los!“ am Platz der Jugend zum aktuell prominentesten städtischen Projektvorhaben, der Wiederbelebung des ehemaligen Hotel Lunik am Zentralen Platz, und Ergebnisse und Erfahrungen ebenso wie Wünsche an die Stadtentwicklung diskutierte. 
Die Praxis des Selbermachens, des Selbstanpackens, bestimmten auch über die Ausstellung hinaus das Museumsprogramm: Zehn Menschen aus Eisenhüttenstadt erzählten im Videointerview von persönlichen Momenten der Selbstwirksamkeit. Die erfolgreiche Abwehr der Abwicklung des Stahlwerks in den 1990er-Jahren kam hier ebenso vor wie die ehrenamtlich geführte Reparaturwerkstatt für Alltagsgegenstände, der Aufbau eines Jugendclubs, die engagierte Unterschriftenaktion zur Rückgewinnung des Hotel Luniks aus Investorenhand oder die für die Stadt so wichtige vereinsgetragene Tanztradition. Eine Veranstaltungsreihe mit zwei Lesungen, Theater, einer Lunik-Führung, einem Vortrag und einem Stadtgespräch widmete sich außerdem in Kooperation mit zahlreichen städtischen Partnern Themen wie Stadtentwicklung und der Gestaltung des eigenen Lebensalltags. 

CampusSchreibKultur #2

Mixdorf, Kossenblatt, Grünheide

Anknüpfend an die Erfahrungen aus dem Vorjahr komplettierten 2024 erneut Dorfresidenzen das Projektprogramm. Drei junge Autor:innen aus dem urbanen Raum luden wir dazu in die Provinz, um dort im September 2024 für jeweils zwei bis drei Wochen zu leben und literarisch zu arbeiten. Die Berlinerin Ann Esswein machte sich so in Grünheide u.a. auf die Suche nach Spuren der Tesla-Gigafactory im Alltag, Harrie Tosch (ebenfalls Berlin) wanderte in Kossenblatt über Spreebrücken und der reitunerfahrene Leipziger Sebastian Behr schwang sich in Mixdorf sogar auf einen Pferderücken. Am Ende stellten die Drei ihre entstandenen Texte bei einer ganztägigen Lesetour vor, bei der interessiertes Publikum in den bereitgestellten Bus einsteigen und die nacheinander stattfindenden, z.T. von ortsansässigen Musikern umrahmten Lesungen in den jeweiligen Orten erleben konnte.  
 

Kunst & Kuchen 2024

Heinersdorf / in Kooperation mit DOK 15518

2024 endet für die Projekte DOK 15518 (Haus des Wandels Heinersdorf, LandKunstLeben e.V. Steinhöfel, Zusane Neuendorf im Sande) und „Campus Kultur - Burg Beeskow & KulTuS e.V.“ die dreijährige Förderung durch das MWFK im Rahmen des Programmes „Regionale Kulturelle Ankerpunkte in ländlichen Räumen“. Eine vorgezogene Feier des Projektabschlusses bildete im Oktober die gemeinsam mit gemeinsam im Haus des Wandels in Heinersdorf ausgerichtete Kulturkonferenz Oderland-Spree „Kunst &Kuchen“ zum Thema „Heute Kulturkampf“. Nach einem Input von Markus Klein, Geschäftsführer des Brandenburgischen Büros für Gemeinwesenberatung, demos, zu Fragen von Demokratie und Kulturarbeit in ländlichen Räumen, tauschten sich die etwa 25 teilnehmenden Kulturakteure aus Märkisch Oderland und Oder-Spree in wechselnden, moderierten Kleingruppen zu provokanten Thesen wie „Kulturbudget auf drei Prozent vom Bruttoinlandsprodukt aufrüsten!“ und „Unser Dorf – unsere Regeln!“ aus.