Im Rahmen des ersten „CampusSchreibKultur“ luden wir sechs, eher im urbanen Raum sozialisierte junge Publizist:innen und Autor:innen in sechs andere Orte des Landkreises (Friedland, Kagel, Ziltendorf, Klein Schauen, Trebatsch, Briesen) ein, um sich dort zwei Wochen lang ein Bild vom Leben in ländlichen Räumen zu machen und literarisch dazu zu arbeiten. Der Zugang zur Dorfgemeinschaft wurde ihnen dabei von Ortspat:innen erleichtert. Eine Besonderheit im Kanon war der Schreibaufenthalt der Spoken Word Künstlerin Lucia Lucia, die ihre temporäre Schreibstube in der Friedländer Grundschule eröffnete und dort im direkten Austausch mit den Schüler:innen arbeitete. Die Ergebnisse aller Schreibaufenthalte wurden später auch veröffentlicht – in Form von sechs Ortszeitungen. Die Autor:innen selbst stellten ihre Texte vorab bei zwei ganztägigen Lesetouren vor, bei denen interessiertes Publikum in den bereitgestellten Bus einsteigen und die drei nacheinander stattfindenden Lesungen in den jeweiligen Orten erleben konnte. Lesetour Nummer zwei war dabei in ein ganzes Literaturwochenende eingebunden, das mit Lesung und Ausstellungseröffnung der „Abseits.“-Stipendiat:innen Judith Zander und Sven Gatter (Günter-de-Bruyn-Stipendium 2023) auf der Burg Beeskow begann und dort mit der Kulturkonferenz Oder-Spree, ausgerichtet als Literaturkonferenz, inklusive eines Autor:innen-Treffens unter dem Motto „30 Jahre Burgschreiber:in zu Beeskow“ endete.
CampusSchreibKultur #1
Trebatsch, Ziltendorf, Friedland, Kagel, Briesen, Klein Schauen
Literaturkonferenz Oder-Spree
Burg Beeskow / in Kooperation mit Günter-de-Bruyn-Stiftung
Mit Franziska Hauser hat 2023 die 30. Burgschreiberin auf der Burg residiert. Judith Zander und Sven Gatter wiederum waren die Pioniere des 2023 erstmals vergebenen „Abseits.“-Stipendiums. Doch wie sinnvoll sind solche Residenzen und Stipendien als Instrumente der Autor:innenförderung eigentlich? Darüber wollten wir im Rahmen einer Literaturkonferenz mit Auslobenden und Stipendiat:innen sprechen. Auf dem Podium saßen dazu Christine Clausing, Kuratoriumsvorsitzende der Spreewälder Kulturstiftung, Anke Pätsch, Direktorin der Stiftung Kleist-Museum Frankfurt (Oder), Eric Engelbracht vom Förderverein Temnitzkirche und Wolfgang de Bruyn von der Günter-de-Bruyn-Stiftung, die Temnitzschreiberin 2023, Ariana Emminghaus, und Friederike Frach vom Brandenburgischen Literaturrat. Anschließend bekamen die angereisten Beeskower Burgschreiber:innen aus 30 Jahren ihren Auftritt bei einer Speed-Lesung, darunter Katja Lange-Müller, Ralph Hammerthaler, Armin Strohmeyr, Inka Bach und Regina Hilber.
CampusMuseumsKultur
Burg Beeskow / in Kooperation mit Förderverein Musikmuseum e.V., weissensee kunsthochschule
Im Rahmen dieses Teilprojektes führten wir zum einen die Netzwerkarbeit des museums oder-spree fort, indem wir drei weitere Imagefilme für kleinere Museen in LOS in Auftrag gaben. Zum anderen nahmen wir das von einem gleichnamigen Förderverein getragene Museum für selbstspielende Musikinstrumente auf der Burg Beeskow in den Blick. Ohne Führung stumm, sollte es durch Klangkünstler Wolfram Spyra teilweise permanent zum Klingen gebracht werden – und auch für Kinder attraktiver. Schnell entstand die Idee eines „Turntables“, mit dem man ein vorab präpariertes Instrument eigenhändig würde steuern können. Im Dezember konnte die Installation erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ein weiteres Projekt im Rahmen dieses Museums-Campus‘ bildeten Vorarbeiten für eine 2024 geplante Kooperation mit der weißensee kunsthochschule berlin, bei der der Sammlungsbestand des museums oder-spree von Studierenden auf Objekte aus kolonialen Zusammenhängen hin untersucht und eine entsprechende Ausstellung kuratiert wurde.