MASSE HAT KLASSE
Eine Ausstellung mit Spielfiguren aus der Sammlung Eberhard Rauchfuß
Eine Modelleisenbahn mit Bahnhof, Postamt und Bank wäre ohne Figuren wohl nur halb so schön. Bis zum Ersten Weltkrieg bevölkerten indes vor allem Miniaturen aus Zinn die Kinderzimmer. Da Metalle jedoch für Waffen gebraucht wurden, mussten sich Spielzeugfirmen in Kriegszeiten nach einer Alternative umsehen. Produziert wurden Massefiguren aber schon um 1880 in Österreich von dem Wiener Unternehmen Emil Pfeiffer. „Masse“ besteht je nach Hersteller aus Holzmehl, Ton, Papierfasern oder Gips. Zu den bekanntesten deutschen Produzenten wurden Lineol, Hausser (Elastolin), Fröha, Durolin, Schusso, Leyla, Blechschmidt, Lisantol, Gloria, Kienel, Durso. Durch Einführung des stabileren Kunststoffs verschwanden Massefiguren in der 1960er-Jahren vom Markt. Doch noch immer empfiehlt sich dieses originelle Spielzeug als Sammlerobjekt und Ausstellungsstück. Allein schon wegen ihres kleinen Formats sind Massefiguren ideal geeignet für das Beeskower Musikmuseum, wo sie zur Weihnachtszeit zu aller Überraschung in den Musikautomaten platziert werden.