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Papiertheater-Werkstatt

Alle zwei Jahre auf der Burg

Über die Jahrhunderte in Vergessenheit geraten, erfreut sich das Papiertheater heute wieder zunehmender Beliebtheit. Im Rahmen einer jeweils dreiwöchigen Papiertheaterwerkstatt arbeiten auf der Burg Beeskow sechs Künstler:innen, aus verschiedenen Sparten an neuen Papiertheaterprojekten. Mit den Papiertheatertagen präsentieren sie am Ende der Werkstatt ihre entstandenen Inszenierungen.

Das Papiertheater ist eine Kunstform, die sich seit Ende des 18. Jh in ganz Europa, später auch darüber hinaus ausbreitete: Mit Hilfe von gedruckten Ausschneidebögen wurden Miniaturtheater aus Papier gebaut, mit denen man im eigenen Wohnzimmer Szenen großer Theaterklassiker nachspielen konnte. Es war der Fernseher jener Zeit – mit einem großen Unterschied: Um in diesem Kasten bewegte Bilder betrachten zu können, bedarf es der eigenen Kreativität und Spielfreude. Über die Jahrhunderte in Vergessenheit geraten, erfreut sich das Papiertheater heute in aller Welt wieder zunehmender Beliebtheit.

Traditionelle Spielformen sind noch zu finden; viele zeitgenössische Inszenierungen hingegen lösen sich von der klassischen Form des Guckkastenprinzips und erobern neue Frei- und Spielräume. Hier erweist sich die Kunstform des Papiertheaters als ein ideales Medium, um der künstlerischen Sprache von Künstler:innen der verschiedensten Sparten Ausdruck zu verleihen. Auch in der Pädagogik erfahren verwandte Formen des Papiertheaters, wie das japanische "Kamishibai" ein Comeback.

Papiertheatertage 2020

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Papiertheatertage 2022

18.09.2022 & 29.09.2022

Bereits zum zweiten Mal wird nun die Burg Beeskow zum Treffpunkt der Papiertheater-Szene: Ab 12. September 2022 sind Künstler:innen und Ensembles zu Gast, um über mehrere Wochen an ihren Stücken zu arbeiten. Am Sonntag, 18. September 2022, steht um 15 Uhr dann eine erste Präsentation fürs Publikum auf dem Programm. Fünf Stücke werden zu sehen sein, die sich an Kinder und Erwachsene gleichermaßen richten und in denen die Musik fast immer eine tragende Rolle spielt.

Den Auftakt bildet das Stück „Mother, tell me more“, aufgeführt vom Papirteatret Meklenborg aus Dänemark in englischer Sprache und geeignet für Kinder ab zehn Jahren. Darin wird, inszeniert als Theaterkonzert, die Liebesgeschichte von Emily und Syd erzählt, basierend auf den Liedern von Syd Barrett, des ersten Gitarristen von Pink Floyd.

Im Anschluss geht es dann um „Zille sein MiIjöh“: Bei dieser Hommage an die Zeichnungen von Heinrich Zille über die Berliner Arbeiterklasse um 1900 wurden die Szenen und Figuren von Per Brink Abrahamsen (ebenfalls Papirteatret Meklenborg) nach Originalvorlagen erstellt.

Mit „Ping Pong“ (King Kong) richtet sich Robert Poulter aus England dann an ein Publikum ab sechs Jahren. Die Aufführung ist gleichfalls in englischer Sprache – mit einer deutschen Zusammenfassung: Made Loos Lee, die chinesische Herrin des Verbrechens, tritt auf mit ihrer Terrakotta-Armee und ihrem Löwenhund Ping Pong, den sie in ein weltzerstörendes Monster zu verwandeln scheint.

Das vierte Stück wird von Manfred Kronenberg (Theater andersARTig, Warendorf) und Rüdiger Koch aufgeführt. Zu sehen ist „Die Geschichte von Romeo und Julia“, der erste Teil ihres jüngst uraufgeführten Stückes „Die Wahrheit“.

Den Abschluss des Programms bildet die Szene der „Wolfsschlucht“ aus der Oper „Der Freischütz“, gespielt von Rüdiger Koch.

Am 29. September 2022 geben die Papiertheaterkünstler:innen spontane Einblicke in ihre Arbeitsergebnisse der zweiwöchigen Künstlerresidenz.

© Rüdiger Koch
© Papirteatret Meklenborg
© Papiertheater andersARTIG
© Papirteatret Meklenborg
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